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Sonntag, 22. September 2013

Tafraoute, Sidi Ifni, Laayoune, Dahkla und ab nach Mauretanien



Wir sind  in Tafraoute gelandet einem Örtchen mit 5000 Seelen im Anti Atlas Gebirge. Hier treffen wir Uli und Karin, die auch Richtung Südafrika unterwegs sind. Markantestes Merkmal von Tafraoute und seiner näheren Umgebung sind die vielen großen, von Naturkräften (Regen und Wind) rund geschliffenen Felsformationen aus Granit.
Und natürlich, was die meisten Touris hierher lockt, sind die Steine, die von dem belgischen Künstler Jean Verame 1984 mit über 18 Tonnen Farbe in den Farben rot, blau, schwarz und violett bemalt wurden. Durch die Witterungseinflüsse sind die Felsen inzwischen sehr verblasst.
Leider regnet es hier oben, so dass wir nach 2 Nächten das Weite suchen und Richtung Sidi Ifni fahren. Das Besondere sind zwei riesige Sandstein Konglomerat Bögen am Legzira Plage, durch die man hindurch gehen kann. Das ist schon sehr beeindruckend, weil  man sich mächtig klein vorkommt. Und Baden ist auch ganz nett und erfrischend.
Mit Uli und Karin fahren wir weiter Richtung Laayoune. An einer Steilküste bei einer Flussmündung Qued Ma Fatma campieren wir auf einem freien Stellplatz. Angler sitzen waghalsig auf Felsvorsprüngen, dass einem beim Zusehen schon schwindelig wird.
In Tarfaya trennen wir uns von Uli und Karin, weil wir noch an der Küste bleiben wollen. Zwischen Dünen finden wir einen einsamen Stellplatz und sind für einen Tag Robinson Crusoe und Freitag.
Unsere nächste Station ist Laayoune am Rand der West Sahara. Nichts Besonderes. Einfach nur ein Campingplatz wo wir  mal wieder duschen und in der Stadt auf dem Markt einkaufen können. Dabei ist es doch immer wieder erstaunlich zu beobachten, wie viel Fliegen auf einer halben toten Ziege Platz finden. Das einzige was uns schwer begeistert sind die Dieselpreise von 55 Cent der Liter in der West Sahara.
Mit einer Übernachtung an einer Abbruchkante zum Meer, landen wir, nach endlosen geraden Strecken durch die Wüste in Dakhla. Zwischenzeitlich hat es mal wieder mächtig an der Karre geknarrt. Andreas stellt fest, dass die Pritsche, wo unsere  Kabine drauf steht, durch die Rüttelpisten eine Befestigung verloren hat und die anderen lose sind. Aber eine Schlosserei in Dakhla hat es in null Komma nichts repariert. Nur Arbeitssicherheit und Umweltschutz scheinen in dem Laden so etwas wie Malaria zu sein. Absolut unerwünscht.
Zum Abschluss des Tages und weil Annette Geburtstag hat, der ein wenig anders geplant war als ein Besuch bei einer Schlosserei, gehen wir in eine Pizzeria. Und von den Pizzen die sie dort zaubern, kann sich so manche Pizzeria in Hannover eine Scheibe abschneiden. Als Betthupferl gibt es noch einen Vodka-O.
Der nächste Streckenabschnitt heißt ab nach Mauretanien.
Sonnenuntergang im Anti Atlas
Bemalte Steine
Noch mehr bemalte Steine

Mit Uli und Karin Übernachtung an der Steilküste
Annette happy am Beach vonn Legzira
Suchbild: Finde die Fischer am Felsen
Sandsteinbogen mit Annette und Andreas
Sandsteinbögen am Legzira Strand

Wilde Kämmels auf freier Wildbahn
Da ist doch schon wieder was am knarzen

Dienstag, 10. September 2013

Von Marrakesch nach Ouzoud, nach Casablanca und zurück nach Marraakesch



Heute geht es mit Fabian und Jasmine weiter Richtung Marrakesch quer über den Hohen Atlas. Wir befürchten mal wieder, dass unsere Karre mächtig zu stöhnen hat, denn wir müssen auf 2260 Meter über den Titzi-N-Ticka Pass.
Vorher aber noch einen Abstecher ins Ksar (befestigtes Dorf) Aid Ben Haddou am Fuße des Hohen Atlas. Im 11. Jahrhundert kontrollierte die Sippe (Aït) der Ben Haddouden von hier aus den Handel auf der alten Karawanenstraße zwischen Timbuktu und Marrakesch. Bekannt wurde Ait Ben Haddou durch seine Aufnahme in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO im Jahre 1987 und als Filmkulisse zu den Filmen Sodom und Gomorrha oder Gladiator.
Unser Wägelchen meistert die Berge besser als erwartet und nach unzähligen Serpentinen, Massen an riskant überholden Marokkanern und fantastischen  Ausblicken auf diese imposante Bergwelt, landen wir schließlich wohlbehalten in Marrakesch auf einem wunderschönen Campingplatz. Der Pool ist sofort unser, denn die Außentemperatur ist wieder im Grenzbereich.
Wir verbringen zusammen mit Jasmine und Fabian ein paar sehr angenehme Tage, wozu natürlich auch ein Besuch  in der Altstadt von Marrakesch gehört. Und  speziell der Platz Djemaa el Fna (Versammlung der Toten), der weltberühmte mittelalterliche Markt- und Henkersplatz, heute ein lebendiger Ort orientalischer Geschichtenerzähler, Schlangenbeschwörer, Gaukler, Musikanten und Garküchen mit ihren orientalischen Düften. Wir setzen uns zum Essen die Terrasse eines Restaurants auf dem Dach um das Treiben von oben zu beobachten. Nur Andreas isst mal wieder nichts, weil er sich lieber auf dem Klo aufhält. Ja, der gute alte Magen ist mal wieder beleidigt. Warum auch immer.
Außerdem stand immer noch die Autoreparatur an. Stoßdämpfer und Stabilisator.
Fabian und Andreas fahren zu Toyota und kommen nicht wirklich begeistert zurück zum Campingplatz. Reparatur für den Hilux mal eben 370 Euro. Und für den Ölwechsel am 40er Landcruiser sollen 270 Euro fällig werden. Irgendwer hat hier nicht alle Nägel im Zylinder.
Am nächsten Tag versuchen wir es in der Stadt und  werden fündig. Auf Andreas seiner Nachfrage wegen Stoßdämpfer und Stabilisator sind auch schon die Räder abgeschraubt. Und nach 2,5 Stunden ist alles repariert. Das Ganze für 220 Euro. Davon 210 Euro für spezielle Monroe Stoßdämpfer für 4x4 Fahrzeuge. Das Ding ist jetzt hart wie ein Brett.
Am nächsten Morgen ist Abschied von Fabian und Jasmine die gerade in der Autowerkstatt stehen um Gelenkköpfe und Ölwechsel zu machen. Wir hoffen, dass wir uns wiedersehen.  Schließlich müssen noch ein paar Runden Hearts gespielt werden.
Unsere Fahrt geht weiter nach Ouzoud zu den höchsten Wasserfällen von Marokko. Wir landen im Zebra Camp, das von dem holländischen Paar Paul und Renate geführt wird. Hier ist mal europäischer Standard angesagt. Es fehlt an nichts und hat marokkanischen Charme.
Die Wasserfälle sind sehr beeindruckend, auch wenn ihnen ein wenig mehr Wasser gut tun würde. Drum herum herrscht Jahrmarktstimmung und ein Hauch weniger Dreck würden diesen Ort recht sympathisch erscheinen lassen. Heute Morgen ist es schweinekalt.  Um die 17 Grad und es regnet. Trotzdem unternehmen wir eine Wanderung zu einer Quelle die abseits des Trubels liegt und werden mit Ruhe und einem plätschernden Bachlauf zwischen den Bergen belohnt. Nur das sich die Wolken verziehen und Andreas in seinem Fliespullover mächtig ins Schwitzen gerät.
Morgen geht es weiter nach Casablanca. Das Senegalvisum ruft.
Obwohl wir gutbewacht im Villenviertel von Casablanca übernachtet haben, wird es mit dem Visum nichts. Wir müssen es online beantragen, bezahlen und an der ätzenden Grenze Rosso abholen. Lieber wären wir über Diame gefahren. Das wird wohl leider nichts. Zum Trost haben wir uns das einzige was in Casablanca sehenswert ist angesehen. Die Moschee Hassan V. Sie ist die fünftgrößte der Welt und hier hat sich König Hassan ein opulentes Denkmal gesetzt. Absolut sehenswert. Der Rest von Casablanca ist nur Stadt.
Über Marrakesch werden wir weiter Richtung Tafraoute ziehen.
Ruck Zuck sind die Räder runter. Und schwupps ist alles repariert

Trockenfrüchte auf dem Platz Djemaa El Fna in Marrakesch.
Marktplatz „Djemaa El Fna in Marraakesch
Lampen und nichts als Lampen
Gute Angler, angeln sich ne Cola. Spielchen auf dem Marktplatz
Wasserfall bei Ouzoud
Unten am Wasserfall ist Jahrmarktstimmung
So wird original Tajine gebrutzelt
Auf dem Weg zur Quelle inmitten einer grandiosen Kulisse
Moschee Hassan V in Casablanca. Ein mortz Ding

Donnerstag, 5. September 2013

Offroad von der Todgha Schlucht zur Dades Schlucht



Wir sind oberhalb von Tineghir in der Todgha Schlucht gelandet. Beim Einkaufen in der Stadt sprechen uns diverse Marokkaner im perfekten Deutsch an und komischerweise leben immer irgendwelche Freunde oder Verwandte entweder in München oder Hamburg. Nah, wenn dem so ist.
Heute machen wir unsere erste Tour in die Schlucht. Der Anfang der Schlucht scheint eh das Highlight zu sein. Wände ragen 300 Meter in die Höhe. Das ist schon imposant.
Wir finden einen Pfad und schon sind wir im Wandermodus. Der Weg schraubt sich immer weiter in die Höhe und wir immer unwegsamer. Aber unerschrocken gehen wir weiter und werden mit sagenhaften Ausblicken belohnt. Wir begegnen einer Schweizerin mit ihrem Guide und eine Berberin mit ihren 5 Eseln, die auf dem Weg zur Quelle im Tal ist. Schon erstaunlich welche unwegsamen Pfade die Esel meistern können.
Nach 4 Stunden sind wir so ziemlich am Ende wieder am Auto. Und Fabian und Jasmin tauchen in ihrem alten Landcruiser auf um gemeinsam offroad durch die beiden Schluchten Todgha und Dades zu fahren. Am Morgen klinken sich noch Martin und Viki mit ein die mit ihrem 4 WD VW-Bulli unterwegs sind.  
Gemeinsam fahren wir die ersten 50  Kilometer über Asphalt und schrauben uns langsam immer höher. Dann geht es ab auf die Schotterpiste Richtung Dadesschlucht. Sie ist nicht allzu schwer zu fahren und  gibt immer wieder imposante Blicke Über den Hohen Atlas frei und die dazugehörigen bettelnden Kinder und Berber, die uns  auch gerne ihre gesammelten Mineralien andrehen möchten. Aber dafür haben wir Fabian, der an allen Ecken Mineralien und Fossilien findet. Wenn auch nicht die schönsten. Nach ca. 50 Kilometern erreichen wir wieder Teerstraße. Zumindest ab und  zu. Martin macht einen kleinen Schotterweg aus und wir fahren ein Stück im ausgetrockneten Flussbett um ein Nachtlager zu finden. Ist für uns die erste Nacht im nirgendwo.
Es wird zusammen gekocht und der Abend entwickelt sich sehr kurzweilig. Nach einem gemeinsamen Frühstück fahren Martin und Viki Richtung Wasserfälle D´Ouzoud und wir machen und uns mit Fabian und Jasmin auf Richtung Marrakesch quer durch den Hohen Atlas. Aber auf Asphaltstrasse. Es gibt noch einen Zwischenstopp in Aid Ben Haddou. Hier steht der berühmteste Ksar von Marokko. Die aus  dem 11. Jahrhundert stammenden Stampflehmhäuser sind natürlich immer wieder restauriert worden, sonst würde hier nichts mehr stehen. Berühmt deshalb, weil der Ort immer wieder als Filmkulisse herhalten musste. Hier wurden unter anderen Sodom und Gomorrha und Gladiator gedreht.
Gegen 19:00 Uhr finden wir wieder einen Übernachtungsplatz in einem trocknen Flussbett. Die Strecke ist ziemlich holperig und  steinig und es passiert was passieren musste, der Stoßdämpfer auf der Seite beim kaputten Stabilisator verabschiedet sich auch. Aber wegen Kleinigkeiten werfen wir mal nicht das Handtuch. Mal  sehen was sich in Marrakesch reparieren lässt.
Blick vom Camping L´Atlas in der Todgha Schlucht
Wanderung in der Todgha Schlucht
Stampflehmbauten im Ksar von Ben Aid Hadou
Blick in die Todgha Schlucht auf dder Offroadtour
Schafe gehören nun mal aufs Dach
Blick in die Dades Schlucht auf der Offroadtour
Blick über den Ksar von Ben Aid Hadou
Campen im trocknen Flussbett in der Dades Schlucht