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Sonntag, 26. Januar 2014

Namibia, bis Windhuk



Wir haben es geschafft. Der Westen liegt nach 25.000 Kilometern hinter uns und wir werden den Teil von Nigeria bis Angola auch nie wieder bereisen. Auch Südafrikaner, die wir an der Grenze zu Namibia getroffen haben, sagen, nie wieder Westafrika.
Aber wie es auch sei. Die einen lieben es, die anderen finden es einfach nur anstrengend und nicht besonders schön, ohne harte Worte zu gebrauchen. Und das liegt nicht am fehlenden Komfort. Also jedem wie es ihm gefällt.
An der Grenze  frühstücken wir erst mal einen Burger bei KFC. Frisch gestärkt  geht es nach Ruacana in die  Eha Lodge and Campside. 2 Tage frönen wir  das süße Nichtstun um wieder Kraft zu tanken. Am ersten Abend hat es dermaßen geschüttet, das uns der Besitzer nicht die 30 Meter vom Restaurant zum Auto gehen lassen wollte und hat uns ein Hotelzimmer zum Übernachten gegeben. Und das für umsonst. Das ist mal gastfreundlich.
Es geht weiter nach Tsumeb in das Kupferberg Resort. Natürlich mit 50 Meter Tunierswimmingpool. Wir  treffen Steve und Tony aus England wieder, die wir schon in Angola bei einer Rast getroffen haben. Es wird ein netter unterhaltsamer Abend bei dem wir uns amüsante Anekdoten aus Westafrika erzählen.
Da wir jetzt ein wenig entschleunigt sind, fahren wir nur 50 Kilometer nach Grootfontain um uns den größten jemals auf der der Erde gefunden Meteoriten anzusehen. Hat ungefähr 56 Tonnen und besteht aus 84% Eisen und 16% Nickel und ist vor ungefähr 80.000 Jahren auf die Erde geplumpst.
Übernachtet wird im Maori Camp S19 31.826 E18 06.730. Vom Besitzer Peter, ein uriger Hesse, werden wir in bestem Deutsch empfangen. Er zeigt uns seinen Souvenirshop, bei dem man eine Menge Kunsthandwerk von der Volksgruppe der San kaufen kann, die regelmäßig bei ihm ihr Zeug vorbei bringen, um von dem Geld Alkohol zu kaufen. Außerdem weiß er einfach alles über Heilkräuter. Und wir kaufen Zebrafleisch von ihm, das leider ein wenig zäh ist. Außerdem nicht besonders geschmackvoll. Aber sein Ofen um warmes Wasser für die Duschen zu erzeugen ist einsame Spitze. Und mit 50ND p/P echt billig. Abends sitzen wir noch mit einer super netten Schweizer Familie beim Lagerfeuer und erzählen von unseren Erlebnissen.
Heute machen wir Strecke bis Windhuk. Die Straße ist prima und die Weite der Buschlandschaft absolut beeindruckend. Wir stranden im Urban Camp. S22 33.279 E17 05.584, das mitten in der Stadt liegt und echt Charm hat. Bernhard der Besitzer gibt uns Tipps wo wir unser Auto reparieren lassen können. Abends haben wir einen bewölkten Himmel, der durch die untergehende Sonne förmlich zu brennen scheint. Absolut perfekt. Dazu gibt es ein Oryxantilopenschinkenbrot, den wir ebenfalls bei Peter erworben haben. Und der ist perfekt. Geschmacklich Richtung Wildfleisch.
Wir besuchen das Namibia Craft Center. Hier kann man Handwerkskunst aus allen Landesteilen erwerben, oder nur ansehen. Der Laden ist so riesig, dass man den ganzen Tag darin rumstromern kann. In einem Kaffee ist für die Mahlzeit zwischendurch gesorgt. Unbedingt ansehen, wenn man in Windhuk ist. S22 34.353 E17 05.047.
Heute besuchen wir den Park Daan Viljoen. Und da es keine gefährlichen Tiere dort gibt, gibt es für den Tagesbesuch eine 9 Kilometer lange Wanderstrecke. Oder für den Hardcorewanderer die 32 Kilometer Strecke. Die 9 km reichen uns. Und wir sehen unsere ersten Wildtiere. Giraffen so nah das man sie streicheln kann. Zebras, Oryxantilopen (lecker), Elanantilopen, Gnus, Warzenschweine, Paviane und noch ein paar undefinierbare Kleintiere. Der Trail ist absolut schön und alleine die Landschaft hätte uns gereicht. Aber so ein bisschen Grzimek Feeling rundet die Sache natürlich ab.
Nach einem Tipp von Bernhard bringen wir unsere Auto  in eine Toyowerkstatt und  ziehen für ein paar Tage  in ein Zelt, das man im Urban Camp mieten kann. Wir  lernen Thomas, Andreas und Joe und  Barbara kennen die ebenfalls durch das südliche Afrika düsen. Thomas und  Andreas wollten die Ostroute fahren. Mussten aber auch verschiffen, da durch die Unruhen in Sudan, Zentral Afrika, Ägypten und mittlerweile auch im Norden von Tansania kein durchkommen mehr gibt.
Das bestärkt uns immer wieder unsern Hilux in Südafrika zu verschiffen, was wir gerade abchecken.
Also werden wir  nach der Reparatur so  richtig ins  Reisefeeling einsteigen und hoffen auf ein paar spektakuläre Fotos für unsere Lieben daheim.
Der RuacanWasserfall ist zurzeit nur ein Fällchen
Wenn es regnet wird die Savanne zur  Seenlandschaft
Der größte jemals gefundene Meteorit. 56 Tonnen schwer
84% Eisen und 16% Nickel. Ein Fest für jeden Schrotthändler
Susanne und Annette in Peter´s Voodookeller im Maori Camp
Das Land ist weit. Es ist sehr weit. Also richtig weit
Nach 25.000 Kilometern wird er in den Ruhstand versetzt.
Der Himmel brennt über Windhuk
Endlich mal wieder die Allgemeine lesen.
Alt und Neu in Windhuk´s Innenstadt
Blick aus dem Daan Viljoen Park nach Windhuk
Unsere ersten Zebras im Park
Murmelratte oder Bisammaus. Keine Ahnung
Das Gnu, das Gnu, das schaut nur zu
Guckst du Landschaft
Giraffen zum anfassen nah
Kudus im Unterholz
Und immer wieder wundersschöne Gesteinsformen.

Freitag, 17. Januar 2014

Demokratische Republik Kongo, Angola



Nach einer Übernachtung kommt unser Auto heute im Hafen von Kinshasa an. Wie alle Fahrzeuge wahrscheinlich bei  der Firma Port Nocafex S04 18.338 O15 19.624. Und hier offenbart sich erst der richtige Preis für die Verschiffung. Und bei 500 Dollar hat der Chef sogar noch 100 Dollar erlassen. Das Abladen mit dem Kran ist abenteuerlich, da es keine Reifenkrallen gibt. Also einfach ein paar Balken unter die Traverse und hoch die Kiste. Wir konnten kaum hinsehen. Wer hätte bezahlt wenn die Kiste abgerutscht wäre? Lieber nicht drüber nachdenken.
Nach einer weiteren Übernachtung in Kinshasa im Hotel Estoril, das man zu Fuß das wir um 15:30 Uhr erreichen. Übernachtet wird im Kloster mitten in der Stadt S5 49.843 E13 27.688. Die Stadt liegt zwischen mehreren Hügeln und 15° Steigungen sind eher die flacheren Abschnitte.
Am Freitag bekommen wir unser Transitvisum für 5 Tage bei dem Konsulat von Angola S5 49.340 O13 27.767. Unsere Einladung, mit allen erforderlichen Stempeln, war leider auf die Botschaft von Brazzaville ausgestellt. Daran hat sich die Schlampe (sorry, aber das Wort passt haargenau) an der Antragsannahme sofort dran aufgehangen. Auch die Erklärung, dass man uns in Brazzaville nicht anhören wollte hat nicht gewirkt.
Wir müssen die Visumgebühr bei einer Bank einzahlen und treffen Gauthier aus Matadi, der uns  dabei hilft, damit die Sache schnell von Statten geht. Hat die Schlampe vom Konsulat auch sehr erstaunt, dass wir so schnell zurück sind.
Vor ein paar Tagen hat Istvan, ein Motorradfahrer aus Österreich, den wir unterwegs getroffen haben, ohne  Einladung und erforderliche Stempel ein Visum für 30  Tage bekommen. Manchmal fragt man sich doch, ob wir bei dem erforderlichen Sympathiebonus etwas falsch gemacht haben.
Am Abend treffen wir Gauthier noch einmal als wir einkaufen gehen und er hilft abermals. Zum Abschied ist noch ein Bierchen fällig. Was ein netter Kerl.
Morgens um 6:00 Uhr rollen wir aus Matadi. Die letzten 20 Kilometer vor der Grenze sind Piste und es ist viel Verkehr. Wir ahnen böses. An einer provisorischen Brücke staut sich der Verkehr zum ersten Mal. Dann kommt die  Grenze. Mit Worten lässt es sich schwer erklären. Menschen, Transportkarren, PKW´s, LKW`s, Mopets,  Fahrräder, Marktstände,  alles kreuz und quer. Das Niemandsland ist Marktplatz und wir brauchen geschlagene 3 Stunden um einen Kilometer zurück zu legen. In der Situation ruhig zu bleiben, ist ungefähr so, als wenn man versucht einen Fußball in eine Flasche zu drücken.
In Angola haben wir endlich Teer unter den Rädern und wir schaffen es bis N´Zeto. Dort übernachten wir in der katholischen Mission S7 13.984 E12 52.534. Pfarrer Christoph lässt uns umsonst campen und wir trinken noch so einige Bierchen zusammen. Da kann man schon einen Gedanken daran verschwenden zu konvertieren.
Wir rollen weiter Richtung Luanda. Hinter Luanda fängt der Wagen an eigenartige Geräusche zu machen. 100 Kilometer hinter Luanda, bei dem Ort Aki retten wir uns noch auf eine Tankstelle. Am linken Hinterrad knarzt etwas gewaltig. Ich vermute die Bremse. Wir treffen auf Patrik der im Ort wohnt und Mechaniker ist. Also auf seinen Hof und Rad runter. Es ist nicht die Bremse. Viel schlimmer. Das Radlager. Wir erzählen ihm von unserem 5 Tage Visum. Also sofort an die Arbeit. Mit Hammer und Meißel werden die Distanzringe und das alte Lager runter gekloppt. Dann fährt er sofort nach Luanda um ein neues Lager zu besorgen. Morgen früh will er zurück sein. Wir übernachten, weil das Auto auf Böcken steht, in einem schäbigen schweineteuren Hotel am Strand. Leider macht uns die Situation so viel Kopfzerbrechen, dass wir das Meer nicht genießen können.
Um 10:00 Uhr am nächsten Morgen ist Patrik wieder zurück. Ruck Zuck ist alles wieder zusammen gebaut und wir rollen um 11:30 Uhr weiter.
Das Lager hält und wir fahren bis spät in die Nacht und bushcampen zwischen Lobito und Lubango. Früh um 6:00 Uhr geht es weiter. Außer 30 Kilometer Piste haben wir  besten Teer und wir kommen sogar bis zur Grenze Namiba. Die  leider schon geschlossen ist. Aber wir  haben es  geschafft. 1800 Kilometer durch Angola in 4 Tagen inklusive Radlagerwechsel. Das ist ein Eintrag im Guinnessbuch der Rekorde wert. Jetzt hoffen wir auf Entspannung und ein bisschen Urlaub.
Ach ja, in Angola hat außerdem unser Garmin Navi den Geist aufgegeben. Aber zum Glück haben wir unseren kleinen eTrex dabei, den uns unsere Freunde, als Abschiedsgeschenk auf unserer Asienreise geschenkt haben. Ist zwar ein bisschen ömelig damit zu navigieren, funktioniert aber hervorragend. 
Und er schwebt schon wieder. Diesmal auf wackeligen Holzbalken.
Da müssen die Anweisungen absolut korrekt sein.
Und das bis zur Landung.
Die maximale Dachlast von 50kg wurde nur leicht überschritten.
Gauthier, eine gute Seele hat uns in Matadi beim Angolavisum geholfen.
Grünzeug beim Vorbeifahren in Angola.
Das Meer. Keine Zeit zum Baden gehen. Angola gibt es nur im Vorbeifahren.
Bei einer Pause treffen wir auf  Steve und Tony aus England.
Partick repariert den Lagerschaden mit Hammer und Meißel.


Mittwoch, 8. Januar 2014

Republik Kongo



Hier noch der Nachtrag zu Gabun. In Ndende haben wir in der Katholischen Mission übernachtet. Pfarrer Albert hat uns überschwänglich empfangen. War auch stramm wie eine Haubitze. Da hat er wohl den Messwein mit der Whiskeyflasche verwechselt. Aber nichts desto trotz, herzlich und liebenswürdig.
Dann ging es auf ans Pistenfahren. Bis zur Grenze Republik Kongo alles bestens.  Aber dann wurde es doch recht heftig. Zum Glück hatte es in der letzten Zeit nicht allzu oft geregnet und die Tümpel und Matschlöcher auf der Piste hielten sich in Grenzen. Trotzdem bewundern wir Gil, der mit uns auf seinem Motorrad fährt, wie er mutig durch das schwierige Gelände fährt.
Mit einem Bushcamp in einem Dorf, bei dem wir das Tagessgespräch waren und uns die Kinder nur so um die Beine schwirrten, erreichen wir Dolisie nach 280 Kilometern Piste. Die Landschaft auf den letzten 50 Kilometer vor Dolisie kann man schnell mit Irland verwechseln. Hier haben die Chinesen ganze Arbeit geleistet. Alles abgeholzt. Und immer noch rollen die Baumtransporter.
In Dolisie gönnen wir uns eine Auberge und eine schicke Dusche, bevor wir am nächsten Morgen die Piste nach Brazzaville angreifen. In der Nacht hat es geregnet und  die ersten 10 Kilometer waren eine  Schlammschlacht, bei der Gil am meisten zu arbeiten hat. Dann wird es aber trockner und irgendwann fängt am Auto etwas an zu  klappern. Also nachsehen und wie soll es anders sein, der Stabilisator an der Vorderachse hat eine Halterung eingebüßt. Aber mit dicken Kabelbindern von Gil und einem Spanngurt ist das Ding wieder fest.
Wir finden ein schönes Buschcamp an einem Baggersee, sofern man das sagen kann. Ein paar Polizisten beehren uns und wollen natürlich Fotos mit ein paar Weißbroten machen. Aber natürlich stehen wir gerne zur Verfügung.
Die letzten 200 Kilometer an, wovon 130 Kilometer Piste sind. Uns erstaunt immer wieder wie viele  LKW`s auf der schlechten Strecke fahren. Und  mit einem Tempo, bei dem wir nicht hinterher kommen. Aber dementsprechend fertig sind die Teile auch. Und etliche liegen im Graben oder haben die  schmalen Brücken verfehlt. Viel Schrott auf der Strecke.
Am Abend erreichen wir das Hippocamp in Brazzaville S4 16.355 E15 16.688 und  haben insgesamt 800 Kilometer Piste hinter uns gelassen. Aber Visa für Angola braucht hier keiner zu probieren, das gibt es hier nicht. Von Istvan, dem Motorradfahrer erfahren wir, dass es in Matadi geklappt hat mit dem Transitvisum. Also machen wir uns auf zum Hafen. Für Gil  kein Problem, sein Motorrad wird einfach auf die Fähre geladen. Wir fahren zum Verladehafen S4 15.868 E15 17.943 und  sprechen mit dem Chef, der uns sagt, dass es erst in 3 bis  4 Tagen möglich ist. Als wir fast abfahren, pfeift er uns zurück und  offeriert uns, dass es schon heute Mittag möglich ist. Da wir nicht genug Geld  dabei  haben um den Transport zu bezahlen, geht es im Schweinsgalopp in die Stadt um noch Geld zu tauschen. Am Hafen lassen wir gleich unsere Pässe und dass Carnet stempeln S4 16.325 E15 17.626, bevor wir zum Verladehafen fahren. Ein Helferlein macht mit uns die Verladepapiere fertig und mit 170 Euro Verladekosten sind wir dabei. Dann geht es Ruckizucki und schon steht unser Auto auf einem Ponton, der angeblich heute noch nach Kinshasa geht. Wir dürfen leider nicht mit und  müssen die reguläre Fähre nehmen. Vielen Dank an unser Helferlein, der seine 15 Euro mehr als  wert war.
Auf der Fähre ist der Teufel los. Sowas haben wir noch nicht erlebt. Riesige Packen werden hin und her geschleppt und einige Leute werden von den Polizisten rüde daran gehindert die Fähre zu betreten. Schätzen mal da sind  einige Illegale dabei. Einige versuchen unter dem Steg entlang zu klettern. Was für eine  Szenerie. Gil  würde sagen Chott verdammich. Selbst als die Fähre schon abfährt springen Menschen auf und Pakete werden auf die Fähre geworfen.
Stabil sieht anders aus
Pfarrer Albert freundlich und nett aber schweinebreit
Sonnenuntergang im Niergendwo
Manchmal ist es etwas tiefer als erwartet
Gilles gib Gas!! Du schaffst das. Und nasse Füße garantiert.
Bushcamp im Dorf. Das Tagesgespräch für alle Bewohner
Pistenromantik
Nein das ist nicht Irland. Hier haben die Chinesen alles abgeholzt.
Und wieder mal der Stabilisator.
Wir sorgen für Neugierde in Mindouli
Bushcamp am kongolesischen Baggersee.
Hier und da ist es doch ein wenig matschig
Heute darf er mal ein wenig abhängen. Verladung in Brazzaville
Unser Helferlein im Hafen. Bierchen zum Abschied.
Das passt mal gerade so vorbei