Nach
einer Übernachtung kommt unser Auto heute im Hafen von Kinshasa an. Wie alle
Fahrzeuge wahrscheinlich bei der Firma
Port Nocafex S04 18.338 O15 19.624. Und hier offenbart sich erst der richtige
Preis für die Verschiffung. Und bei 500 Dollar hat der Chef sogar noch 100
Dollar erlassen. Das Abladen mit dem Kran ist abenteuerlich, da es keine
Reifenkrallen gibt. Also einfach ein paar Balken unter die Traverse und hoch
die Kiste. Wir konnten kaum hinsehen. Wer hätte bezahlt wenn die Kiste
abgerutscht wäre? Lieber nicht drüber nachdenken.
Nach
einer weiteren Übernachtung in Kinshasa im Hotel Estoril, das man zu Fuß das
wir um 15:30 Uhr erreichen. Übernachtet wird im Kloster mitten in der Stadt S5
49.843 E13 27.688. Die Stadt liegt zwischen mehreren Hügeln und 15° Steigungen
sind eher die flacheren Abschnitte.
Am
Freitag bekommen wir unser Transitvisum für 5 Tage bei dem Konsulat von Angola
S5 49.340 O13 27.767. Unsere Einladung, mit allen erforderlichen Stempeln, war
leider auf die Botschaft von Brazzaville ausgestellt. Daran hat sich die
Schlampe (sorry, aber das Wort passt haargenau) an der Antragsannahme sofort
dran aufgehangen. Auch die Erklärung, dass man uns in Brazzaville nicht anhören
wollte hat nicht gewirkt.
Wir
müssen die Visumgebühr bei einer Bank einzahlen und treffen Gauthier aus
Matadi, der uns dabei hilft, damit die
Sache schnell von Statten geht. Hat die Schlampe vom Konsulat auch sehr
erstaunt, dass wir so schnell zurück sind.
Vor
ein paar Tagen hat Istvan, ein Motorradfahrer aus Österreich, den wir unterwegs
getroffen haben, ohne Einladung und
erforderliche Stempel ein Visum für 30
Tage bekommen. Manchmal fragt man sich doch, ob wir bei dem erforderlichen
Sympathiebonus etwas falsch gemacht haben.
Am
Abend treffen wir Gauthier noch einmal als wir einkaufen gehen und er hilft
abermals. Zum Abschied ist noch ein Bierchen fällig. Was ein netter Kerl.
Morgens
um 6:00 Uhr rollen wir aus Matadi. Die letzten 20 Kilometer vor der Grenze sind
Piste und es ist viel Verkehr. Wir ahnen böses. An einer provisorischen Brücke
staut sich der Verkehr zum ersten Mal. Dann kommt die Grenze. Mit Worten lässt es sich schwer
erklären. Menschen, Transportkarren, PKW´s, LKW`s, Mopets, Fahrräder, Marktstände, alles kreuz und quer. Das Niemandsland ist
Marktplatz und wir brauchen geschlagene 3 Stunden um einen Kilometer zurück zu
legen. In der Situation ruhig zu bleiben, ist ungefähr so, als wenn man
versucht einen Fußball in eine Flasche zu drücken.
In
Angola haben wir endlich Teer unter den Rädern und wir schaffen es bis N´Zeto.
Dort übernachten wir in der katholischen Mission S7 13.984 E12 52.534. Pfarrer
Christoph lässt uns umsonst campen und wir trinken noch so einige Bierchen
zusammen. Da kann man schon einen Gedanken daran verschwenden zu konvertieren.
Wir
rollen weiter Richtung Luanda. Hinter Luanda fängt der Wagen an eigenartige
Geräusche zu machen. 100 Kilometer hinter Luanda, bei dem Ort Aki retten wir
uns noch auf eine Tankstelle. Am linken Hinterrad knarzt etwas gewaltig. Ich
vermute die Bremse. Wir treffen auf Patrik der im Ort wohnt und Mechaniker ist.
Also auf seinen Hof und Rad runter. Es ist nicht die Bremse. Viel schlimmer.
Das Radlager. Wir erzählen ihm von unserem 5 Tage Visum. Also sofort an die
Arbeit. Mit Hammer und Meißel werden die Distanzringe und das alte Lager runter
gekloppt. Dann fährt er sofort nach Luanda um ein neues Lager zu besorgen.
Morgen früh will er zurück sein. Wir übernachten, weil das Auto auf Böcken
steht, in einem schäbigen schweineteuren Hotel am Strand. Leider macht uns die
Situation so viel Kopfzerbrechen, dass wir das Meer nicht genießen können.
Um
10:00 Uhr am nächsten Morgen ist Patrik wieder zurück. Ruck Zuck ist alles
wieder zusammen gebaut und wir rollen um 11:30 Uhr weiter.
Das
Lager hält und wir fahren bis spät in die Nacht und bushcampen zwischen Lobito
und Lubango. Früh um 6:00 Uhr geht es weiter. Außer 30 Kilometer Piste haben
wir besten Teer und wir kommen sogar bis
zur Grenze Namiba. Die leider schon
geschlossen ist. Aber wir haben es geschafft. 1800 Kilometer durch Angola in 4
Tagen inklusive Radlagerwechsel. Das ist ein Eintrag im Guinnessbuch der
Rekorde wert. Jetzt hoffen wir auf Entspannung und ein bisschen Urlaub.
Ach
ja, in Angola hat außerdem unser Garmin Navi den Geist aufgegeben. Aber zum
Glück haben wir unseren kleinen eTrex dabei, den uns unsere Freunde, als
Abschiedsgeschenk auf unserer Asienreise geschenkt haben. Ist zwar ein bisschen
ömelig damit zu navigieren, funktioniert aber hervorragend.
Und er schwebt schon wieder. Diesmal auf wackeligen Holzbalken. |
Da müssen die Anweisungen absolut korrekt sein. |
Und das bis zur Landung. |
Die maximale Dachlast von 50kg wurde nur leicht überschritten. |
Gauthier, eine gute Seele hat uns in Matadi beim Angolavisum geholfen. |
Grünzeug beim Vorbeifahren in Angola. |
Das Meer. Keine Zeit zum Baden gehen. Angola gibt es nur im Vorbeifahren. |
Bei einer Pause treffen wir auf Steve und Tony aus England. |
Partick repariert den Lagerschaden mit Hammer und Meißel. |
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