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Freitag, 17. Januar 2014

Demokratische Republik Kongo, Angola



Nach einer Übernachtung kommt unser Auto heute im Hafen von Kinshasa an. Wie alle Fahrzeuge wahrscheinlich bei  der Firma Port Nocafex S04 18.338 O15 19.624. Und hier offenbart sich erst der richtige Preis für die Verschiffung. Und bei 500 Dollar hat der Chef sogar noch 100 Dollar erlassen. Das Abladen mit dem Kran ist abenteuerlich, da es keine Reifenkrallen gibt. Also einfach ein paar Balken unter die Traverse und hoch die Kiste. Wir konnten kaum hinsehen. Wer hätte bezahlt wenn die Kiste abgerutscht wäre? Lieber nicht drüber nachdenken.
Nach einer weiteren Übernachtung in Kinshasa im Hotel Estoril, das man zu Fuß das wir um 15:30 Uhr erreichen. Übernachtet wird im Kloster mitten in der Stadt S5 49.843 E13 27.688. Die Stadt liegt zwischen mehreren Hügeln und 15° Steigungen sind eher die flacheren Abschnitte.
Am Freitag bekommen wir unser Transitvisum für 5 Tage bei dem Konsulat von Angola S5 49.340 O13 27.767. Unsere Einladung, mit allen erforderlichen Stempeln, war leider auf die Botschaft von Brazzaville ausgestellt. Daran hat sich die Schlampe (sorry, aber das Wort passt haargenau) an der Antragsannahme sofort dran aufgehangen. Auch die Erklärung, dass man uns in Brazzaville nicht anhören wollte hat nicht gewirkt.
Wir müssen die Visumgebühr bei einer Bank einzahlen und treffen Gauthier aus Matadi, der uns  dabei hilft, damit die Sache schnell von Statten geht. Hat die Schlampe vom Konsulat auch sehr erstaunt, dass wir so schnell zurück sind.
Vor ein paar Tagen hat Istvan, ein Motorradfahrer aus Österreich, den wir unterwegs getroffen haben, ohne  Einladung und erforderliche Stempel ein Visum für 30  Tage bekommen. Manchmal fragt man sich doch, ob wir bei dem erforderlichen Sympathiebonus etwas falsch gemacht haben.
Am Abend treffen wir Gauthier noch einmal als wir einkaufen gehen und er hilft abermals. Zum Abschied ist noch ein Bierchen fällig. Was ein netter Kerl.
Morgens um 6:00 Uhr rollen wir aus Matadi. Die letzten 20 Kilometer vor der Grenze sind Piste und es ist viel Verkehr. Wir ahnen böses. An einer provisorischen Brücke staut sich der Verkehr zum ersten Mal. Dann kommt die  Grenze. Mit Worten lässt es sich schwer erklären. Menschen, Transportkarren, PKW´s, LKW`s, Mopets,  Fahrräder, Marktstände,  alles kreuz und quer. Das Niemandsland ist Marktplatz und wir brauchen geschlagene 3 Stunden um einen Kilometer zurück zu legen. In der Situation ruhig zu bleiben, ist ungefähr so, als wenn man versucht einen Fußball in eine Flasche zu drücken.
In Angola haben wir endlich Teer unter den Rädern und wir schaffen es bis N´Zeto. Dort übernachten wir in der katholischen Mission S7 13.984 E12 52.534. Pfarrer Christoph lässt uns umsonst campen und wir trinken noch so einige Bierchen zusammen. Da kann man schon einen Gedanken daran verschwenden zu konvertieren.
Wir rollen weiter Richtung Luanda. Hinter Luanda fängt der Wagen an eigenartige Geräusche zu machen. 100 Kilometer hinter Luanda, bei dem Ort Aki retten wir uns noch auf eine Tankstelle. Am linken Hinterrad knarzt etwas gewaltig. Ich vermute die Bremse. Wir treffen auf Patrik der im Ort wohnt und Mechaniker ist. Also auf seinen Hof und Rad runter. Es ist nicht die Bremse. Viel schlimmer. Das Radlager. Wir erzählen ihm von unserem 5 Tage Visum. Also sofort an die Arbeit. Mit Hammer und Meißel werden die Distanzringe und das alte Lager runter gekloppt. Dann fährt er sofort nach Luanda um ein neues Lager zu besorgen. Morgen früh will er zurück sein. Wir übernachten, weil das Auto auf Böcken steht, in einem schäbigen schweineteuren Hotel am Strand. Leider macht uns die Situation so viel Kopfzerbrechen, dass wir das Meer nicht genießen können.
Um 10:00 Uhr am nächsten Morgen ist Patrik wieder zurück. Ruck Zuck ist alles wieder zusammen gebaut und wir rollen um 11:30 Uhr weiter.
Das Lager hält und wir fahren bis spät in die Nacht und bushcampen zwischen Lobito und Lubango. Früh um 6:00 Uhr geht es weiter. Außer 30 Kilometer Piste haben wir  besten Teer und wir kommen sogar bis zur Grenze Namiba. Die  leider schon geschlossen ist. Aber wir  haben es  geschafft. 1800 Kilometer durch Angola in 4 Tagen inklusive Radlagerwechsel. Das ist ein Eintrag im Guinnessbuch der Rekorde wert. Jetzt hoffen wir auf Entspannung und ein bisschen Urlaub.
Ach ja, in Angola hat außerdem unser Garmin Navi den Geist aufgegeben. Aber zum Glück haben wir unseren kleinen eTrex dabei, den uns unsere Freunde, als Abschiedsgeschenk auf unserer Asienreise geschenkt haben. Ist zwar ein bisschen ömelig damit zu navigieren, funktioniert aber hervorragend. 
Und er schwebt schon wieder. Diesmal auf wackeligen Holzbalken.
Da müssen die Anweisungen absolut korrekt sein.
Und das bis zur Landung.
Die maximale Dachlast von 50kg wurde nur leicht überschritten.
Gauthier, eine gute Seele hat uns in Matadi beim Angolavisum geholfen.
Grünzeug beim Vorbeifahren in Angola.
Das Meer. Keine Zeit zum Baden gehen. Angola gibt es nur im Vorbeifahren.
Bei einer Pause treffen wir auf  Steve und Tony aus England.
Partick repariert den Lagerschaden mit Hammer und Meißel.


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