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Montag, 17. April 2017

Bolivien: Sucre, La Paz, Copacabana

Von Uyuni geht es weiter nach Sucre. 7 Stunden Fahrt durch die Anden. Immer zwischen 3.500 und 4.500 Meter. Zum Schluss ging es ein wenig nach unten. Sucre liegt auf 2.880 Meter. Also fast auf Meeresspiegelniveau.
Die Stadt ist seit 1839 nach dem revolutionären Führer Antonio Jose de Sucre benannt. Wegen des wirtschaftlichen Niedergangs sowie der schlechten Verbindungen mit dem Rest des Landes wurde Sucre im Jahr 1899 als Regierungssitz zugunsten von La Paz aufgegeben. Sie ist aber immer noch die Hauptstadt der Herzen. Wunderschöne weiß getünchte Häuser und Villen. Schicke Plätze, schöne Kirchengebäude und eine geile Markhalle. Hier gibt es vom Zwirnsfaden bis zu Schweinsfüßen wirklich alles und super Essen für 2 Euro. Und das ist schon das teuerste.
Wir machen einen Ausflug zum letzten Rest des alten Inka Trails in den Bergen. Dazu fahren wir wieder nach oben auf 4.000 Meter und laufen ca. 3 Stunden den Berg hinab durch eine wunderschöne Landschaft auf einen von den Inka vor ca. 500 Jahren angelegten Trail zum Warentransport. 
Unsere Reise geht weiter nach La Paz. Die höchstgelegenste Hauptstadt überhaupt, auf 3.600 Metern. Sie ist eingequetscht zwischen den Bergen die über 6.000 Meter hoch sind und ein wahres Moloch. Stinkender Verkehr, überall Menschen in den meist engen und steilen Gassen. Aber gerade das macht den Charme aus. Auch wenn uns das etwas Angst macht. Die Stadt verfügt aber auch über ein geniales öffentliches Verkehrsmittel um andere Stadtteile zu erreichen. Seilbahnen (Teleferico)!! Und eine Fahrt kostet umgerechnet 40 Cent. Das kann sich fast jeder leisten. Also fast jeder. Was uns sehr nahe geht sind die unendlich vielen Alten, die an allen Straßenecken betteln. Man möchte der Regierung ins Gesicht schreien, kümmert euch!!
Nach La Paz sind wir gekommen, weil Andreas einer der gefährlichsten Straßen der Welt mit dem Fahrrad runter juckeln will. The world most dangerous road, die Yungas road. Aber das war mal. Heute ist sie die meistbefahrenste Fahrradstrecke der Welt. Obwohl sie es konditionell in sich hat. Gestartet wird bei 4.700 Metern. Und Ende ist bei 1.330 Metern. Das sind knappe 3.400 Meter Höhenunterschied. Andreas war Abends völlig fertig. Trotzdem hat es sich gelohnt, weil die Landschaft einfach nur wunderschön ist.
Wir fahren weiter nach Copacabana. Nein, nicht an die Copacabana sondern den Ort Copacabana am Titicacasee. Es wird unsere letzte Station in Bolivien sein. Der See liegt auf 3.880 Metern und ist der höchstgelegenste, schiffbare See der Welt. Und leider lässt jeder seine stinkende Brühe in den See, so dass dieser eine ganz schöne Drecksbrühe ist. Gerade zu Ostern ist im Ort die Hölle los, weil der Ort seit Jahrhunderten Ziel von Pilgerwanderungen ist. Ziel ist der Berg Cerro Calvario. Der  Berg war bereits unter der Herrschaft der Qulla ein beliebtes Pilgerziel. Von hier aus wurde der mythische Katzenkopf Titicaca verehrt, dem im Zuge von Fruchtbarkeitsriten auch Menschen- und Tieropfer dargebracht wurden. Die Inka bauten diesen Kult in ihre Sonnenverehrung ein und machten den Titicacasee zum wichtigsten Zentrum ihres Glaubens. Später wurden diese Rituale von christlichen Symbolen überlagert und der Katzenkopfkult durch katholische Marienverehrung ersetzt, deren Zentrum die goldene Marienstatue am Gipfel des Cerro Calvario bildet.

Fahrt von Uyuni nach Sucre

Fahrt von Uyuni nach Sucre

Einer wird schon durchsteigen. Elektrik in Sucre

In den Straßen von Sucre

Impression aus Sucre

Dieses Bild ist auf dem 100 BS Schein von Bolivien zu sehen. Casa de la Libertad mit Kirchturmspitze.

Ausgangspunkt Wanderung Inka Trail. In der kleinen Kirche wird nicht nur der Katholizismus gehuldigt sondern auch der Göttin Pachamama (Mutter Erde, Mutter Kosmos) Opfer werden in Form von Alkohol, Nahrungsmittel oder Tierblut dargebracht.

Auf dem Inkapfad

Ohne Worte


So werden 1000 Höhenmeter überwunden.

Ankunft in La Paz in den frühen Morgenstunden. 

Fahrt im Teleferico

Der Charme der Altstadt

Markt am Stadtrand von La Paz

Annette über den Dächern von La Paz

Das erste Stück Death Road ist Asphalt mit tollen Ausblicken. Und kalten Händen inklusive

Hier gehts richtig los. Roman und Andreas voller Vorfreude.

Geile Strecke

Pause mit Abgrund

Alle heile unten angekommen

Fähre am Titicacasee. 

Am Titicacasee

Hier oben ist man den Wolken sehr nah.

Popcorn, gebrannte Mandeln und geröstete Bohnen sind zum Festtag der Renner.

Blick vom heiligen Berg Cerra Calvario auf Copacabana

Prozession am K-Freitag in den Straßen von Copacabana

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