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Freitag, 2. Juli 2010

Ubud

Per Bus sind wir in Ubud gelandet. Die Stadt ist im Zentrum natuerlich sehr touristisch. Aber von irgendwas muessen die Balinesen nun mal Leben, wenn es keine Industrie gibt und Reis nicht viel abwirft. So ist hier Kunsthandwerk und Malerei die Haupteinnahmequelle neben Restaurants und Hotels. Mal sehen ob wir was mitnehmen.
Im Sacred Monkey Forest Sanctuary, wo auch der Tempel Pura Dalem Agung zu finden ist, kommt man sich ein wenig wie in einem Indiana Jones Film vor. Alles ist mit Moos und Pflanzen ueberwachsen und sieht sehr mystisch aus. Man muss nur aufpassen, das die Affen einem nichts aus den Taschen ziehen oder aus der Hand reissen.
In der Stadt gibt es einige Tempel und Museen zu sehen. Am beeindruckendenst war das Museum Blanco Renaissance von einem Spanischer Maler der sich hier niedergelassen hat aber schon Tod ist. Das Gebaeude hat einen wunderschoenen Garten und sieht sehr verspielt und maerchenhaft aus. Der Maler bevorzugte als Modell balinesische Frauen, die immer barbusig auf seinen Bildern zu sehen sind. Sein Stil erinnert stark an Dali.
Mit den Mopet oder zu Fuss haben wir die Umgebung von Ubud erkundet. Und hier hat Dennis auch mal wieder Recht behalten. Tempel, Urwald wie er sein soll, Wasserfaelle, Reisterrassen und kleine Doerfer wo uns nur freundliche Menschen begegnet sind haben uns schlichtweg fasziniert.
Ausserdem waren wir zur richtigen Zeit am richtigen ort und konnten dem Umzug zum Ubudfestival beiwohnen. Eine absolut farbenpraechtige Angelegenheit. Dagegen wirkt Karneval am Rhein voellig farblos. Mag aber auch am Wetter in Deutschland liegen. Man muss sich vergegenwaertigen, dass jedes Dorf in Bali mindestens drei Tempel hat: Den Gruendertempel „Pura Puseh“, den zentralen Dorftempel „ Pura Desa“ und den Totentempel „Pura Dalem“. Also stehen alle sieben Monate mindestens drei Tempelfeste auf dem Programm der Dorfgemeinschaft, wenn nicht noch zusaetzliche Feste für weitere Tempel einzelner Nachbarschaften oder Wassergenossenschaften hinzukommen. Hierbei sind weitere Anlaesse zu großen Familienfesten noch gar nicht mitgerechnet. Niemand weiss genau, wie viel Tempel es insgesamt in Bali gibt, nach vorsichtigen Schaetzungen dürften es aber zwischen zehn- und zwanzigtausend sein. In jedes Ritualjahr von 210 Tagen fallen damit allein mindestens zehntausend Tempelfeste, d.h. pro Tag wenigstens fuenfzig. Kein Wunder, dass der Festkalender der Balinesen von Feierlichkeiten geradezu ueberquillt. Dabei stellen die Tempelfeste nur einen Teil des balinesischen Festreigens dar. Feste und religioese Riten begleiten die Menschen hier durch alle Lebensphasen von der Geburt bis zum Tode und über den Tod hinaus. Sie sind tief in der spirituellen und mystischen Vorstellungswelt des Bali-Hinduismus verwurzelt. Das schoene daran ist, sie wirken dabei kein bisschen steif oder arogant. Sie lassen einen gerne an den Feierlichkeiten teilhaben. Wir lieben das.
Ausserdem lieben die Balinesen sowieso die Deutschen weil die so super Fussball spielen.
Bild 1: Lausen muss sein. Wo auch immer. Bild 2: Indiana-Kuehl im Monkey Forest. Bild 3: Die Haehne werden fur den Kampf vorbereitet. Ist sehr populaer auf Bali. Bild 4: Grimmiger Tempelwaechter mit Moos an den Backen. Bild 5: Grimmiger Tempelwaechter mit Annette am Hacken. Bild 6: Festveranstaltung auf dem Dorfplatz von Ubud. Bild 7: Sind sie nicht wunder- wunderschoen? Bild 8: Gaben fuer die Goetter. Bild 9: Reisfelder. Es wirkt so ruhig und friedlich. Wie aus einer anderen Welt. Bild 10: Wir am Tempel Gunung Kawi. Einer der aeltesten religioesen Monumente auf Bali. Bild 11: Aus allen Ecken der Landschaft sprudelt das Wasser. Bild 12: Hier ein Bild fuer Karen. Lotusbluete in voller Pracht.

1 Kommentar:

  1. Guten Tag,

    Ich bin bei der Internet Suche auf Ihre Reise Seite gestoßen. Die dort präsentierten Informationen und Reisehinweise haben mir sehr gefallen.

    Auch die Texte zeugen von sehr viel Fachwissen, Verständnis und Feingefühl für die Materie.

    Bitte schreiben Sie mir doch einmal eine Email an Martin.Hohesee@web.de

    Ich verbleibe mit freundlichen Grüßen und wünsche noch einen schönen Tag :-)

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